Warburg, Architekturbüro Kropp

Entwurf: Atelier Lönne + Neumann, Paderborn


Gestaltungsidee und Raumbezug


Es wird vorgeschlagen, die beiden gläsernen Seitenteile für Tür EG und OG sowie den Lichtausschnitt zur Küche im Farbklang des Lichtspektrums zu gestalten. Die Spektralfarben gehen jedoch nicht kontinuierlich ineinander über, sondern erscheinen als einzelne Farblinien, die von schmalen farblosen und vereinzelten weiß mattierten Linien begleitet werden.

Ziel ist es, die beiden gläsernen Seitenelemente differenziert und doch im Sinne eines Bezugssystems zu gestalten. Das Seitenteil der Tür EG zeigt in den horizontalen Bändern das Farbspektrum von Gelb bis Rot, das Seitenteil für Tür OG hingegen die Spanne von Grün bis Violett. Jeweils von der Vertikalachse ausgehend werden die Horizontalen auf einer Hälfte der Flächen von schmalen komplementärfarbenen Linien überlagert. Sie ergänzen das Spektrum der Glaselemente mit einer dynamischen Bewegung in diagonaler Ausrichtung.

Der gläserne Lichtausschnitt greift ausschließlich die horizontale Gliederung auf mit dem Ergebnis eines ruhigeren Gesamtbildes und einer gewissen optischen Leichtigkeit – angemessen für die relativ kleine Fläche. Gelb, Orange und Rot gepaart mit Weiß dominieren die Bildebene. Das Wechselspiel der Farben erfolgt hier als Variante durch optisch zurückhaltende schmale Linien, die von Violett über Blau und Grün reichen und unmittelbar parallel an den Farbbändern zu liegen kommen.

Seitenteil OG


Lichtausschnitt Teeküche und Seitenteil EG


Technische Ausführung

Die Seitenscheiben für die Türen EG und OG bestehen aus einzelnen Glaselementen mit unterschiedlichen Abmessungen, aufsteigend kleiner werdend und durch horizontale dunkle Metallstege verbunden. Sie bilden eine zusätzliche grafische Ebene, die aber eher hintergründig bleibt und vornehmlich statische Funktion erfüllt. Die Glasscheibe für die Tür zur Küche kommt ohne Teilung aus.

Alle Gläser werden beidseitig händisch mehrschichtig bearbeitet und bei ca. 600 Grad gebrannt. Der Farbauftrag aller warmen Farbtöne erfolgt über Silbergelb- und Kupferrot-Beizen auf jeweils einer Glasseite. Sämtliche kalten Farbtöne werden über Emailfarben auf den entsprechenden Rückseiten der Gläser aufgebracht. Dadurch entsteht eine gewisse visuelle Tiefe. Um eine partielle intime Atmosphäre für die Bürobereiche zu gewährleisten, werden Teilbereiche der Glasoberflächen einseitig ätzmattiert. Gleichzeitig entstehen dadurch unterschiedliche Ansichtsseiten mit je anderer Wirkung.